BADEN GEHEN

Gemälde Übung | Filmuniversitaet Babelsberg | 2023

Christophe Higli (Szenebild-Kostümbild-Matrose)
Annemarie Chladek (Cinematography-Licht)
Deborah Bode (Cinematography-Licht)
Mike Zocholl (Kapitän)
Als Szenebildner, sondern auch alle anderen Posten des Art Department tätig
Rahmen

Wir haben uns ein ziemlich weites Feld ausgesucht, nämlich: Experimente mit Unterwassereffekten (Verzerrungen und Blasen), Reflexionseffekte auf flüssigen Oberflächen (auf und unter der Wasseroberfläche) und der Versuch, eine Erzählung zu entwickeln. Das alles unter der Bedingung, dass wir unser Bild in der Nachbearbeitung nicht verändern dürfen (eventuell leichte Farbkorrekturen, aber keine Fotomontagen oder ähnliches in Photoshop). Für diese Arbeit wollten wir uns mehreren großen Herausforderungen stellen.

 

Wir wollten herausfinden, wie man ein Unterwasserbild ohne Wasser erstellen kann, welche Strategien man anwenden kann, welche Beleuchtung und welche Techniken wir verwenden können, um eine realistische Darstellung zu erreichen. Die erste Inspiration war die Arbeit von Phoebe Rudomino, die Unterwasserszenen und die Inszenierung von «schwimmenden» Personen in diesen Räumen als Vorwand für Experimente mit Beleuchtung und Spezialeffekten nutzt.

ideen und richtungen

Nach vielen Überlegungen, was man mit einem begrenzten Budget und in einer so kurzen Studiozeit materiell machen könnte, schlug ich ein Konzept vor, das mehrere der Herausforderungen, denen wir uns stellen wollten, in sich vereinte:
1 – Spiegelung einer Szene auf/unter einer flüssigen Oberfläche (noch besser, wenn eine Figur oder Requisiten halb ins Wasser getaucht sind).
2 – Unterwassereffekte, Bläschen, Spiegelungen und Verzerrungen.
3 – Eine Erzählung aufbauen, visuelle Elemente zum Lesen und Entschlüsseln geben, eine Geschichte oder eine Situation darstellen.
4 – Versuchen, der gesamten Szenerie einen Bewegungseffekt zu verleihen.
5 – Spiel mit den Grenzen des «realistischen» Bildes und einem voll akzeptierten «Studio»-Aspekt, schwarzer Humor und Absurdität kommen ebenfalls ins Spiel.

Vorbereitungsskizzen und Brainstorming, sowohl zum Inhalt als auch zur Form, riesige Badeente, absurde Situation eines untergehenden Wohnzimmers, verschiedene Kompositionen, Format, usw. … In meinen ersten Ideen wollte ich die Redensart illustrieren, dass das Anzünden einer Zigarette mit einer Kerze ohne Streichhölzer Unglück bringt oder sogar einen Seemann tötet. Der Kapitän sollte sich also eine Zigarette mit einer Kerze oder einer Öllampe anzünden. Ein Matrose, den man durch das Fenster ertrinken sieht, bringt ihm Streichhölzer (was unter Wasser natürlich absurd ist). Dutch angle, um den Schiffbruch zu simulieren und Bewegung zu geben wurde von anfang an klar.

KONZEPT

Nehmen wir als Situation ein sinkendes Schiff an. Ein Frachter, ein Fischerboot, ziemlich klein und bereits in sehr schlechtem Zustand, kurz gesagt, ein Floß. Um es sinken zu sehen, verwenden wir einen «Dutch Angle», d. h. wir versuchen, das Gefühl der Neigung des sinkenden Schiffes zu vermitteln.

Das Schiff befindet sich bereits unter Wasser. Durch das Kabinenfenster sieht man die Wasseroberfläche von unten, eventuell die Falten und Wellenbewegungen aus der Froschperspektive und die Sonne oder den Mond, die ihre Strahlen hindurchwerfen. Dazu wird eine durchsichtige Plastikplane an Seilen aufgehängt, so dass die Spitzen und Scheitelpunkte der Wellen und des sich bewegenden Wassers entstehen. Auf der Entwurfsskizze zu Projektbeginn sind von unten die Silhouetten und der Rumpf von Papierbooten zu sehen.

Das Wasser steigt in der Steuerkabine, dem Kapitän steht das Wasser bis zur Mitte der Waden, er weiß, dass er verloren ist, und schaut mit resigniertem Blick auf den Betrachter (Er sollte ursprünglich viel aktiver sein und panisch im Radio anrufen, während er seinen Kumpanen beim Untergehen beobachtete). Die Wasseroberfläche wird durch eine durchsichtige Plastikplane konkretisiert, die dick genug ist, um den Zügen und Verdrehungen beim Dreh standzuhalten. Die Oberflächen des Sets unterhalb dieser Grenze sind in einer dunkleren Farbe gestrichen, um diesen Schwelleneffekt zu verstärken. Die Falten, die durch die Spannungen der Beine und die Objekte in der Szene verursacht werden, führen zu wellenartigen Effekten.

Durch eine Öffnung unter Deck ist zu sehen, wie ein Matrose ertrinkt. Eine Geländer und drei falsche Trittstufen (im Gegenlicht) vermitteln die Illusion eines tiefen Raumes, der weit unter dem liegt, was er in Wirklichkeit ist. Der Matrose befindet sich in einer Position, als würde er zwischen zwei Gewässern schweben, verrenkt sich und setzt ein caravaggieskes Gesicht voller Angst vor seinem bevorstehenden.Todeskampf auf. Die Verzerrungseffekte auf seinem Matrosenshirt zeigen ihn deutlich im Wasser, und Blasen hier und da verlängern diesen Unterwassereffekt. Dafür habe ich zwei Plexiglasplatten mit einem Heißluftpistole verformt und daraus runde Formen extrudiert, die mehr oder weniger verbogen sind. Die Art und Weise, wie sie das Licht aufnehmen und brechen, sollte die Illusion einer Flüssigkeit vollenden.

Die Szenerie ist wie folgt aufgebaut: Im Vordergrund rechts unten sind die Rohre und Manometer eines Maschinenraums zu sehen. Unten links führt eine künstliche Treppe in den Laderaum (ein Geländer lässt uns glauben, dass die beiden quer liegenden Bretter Stufen sind), wo der Matrose ertrinkt und in das rote Licht einer industriellen Wandlampe getaucht ist (direkter Bezug auf U-Boote und Semantik der Gefahr und des Notfalls).

Auf dem Deck ist das Steuerrad auf ein Steuerpult mit Zählern, Kontrollleuchten und verschiedenen Schaltern und Navigationsgeräten zentriert.

Auf der Arbeitsfläche rechts befinden sich CB, Funkemitter, Mikrofon, verschiedene Karten, Seile, Kabel, kleine Gegenstände.

An den Wänden sieht man Karten von Häfen und Schifffahrtsrouten. Auf den Regalen im Hintergrund stehen Bücher und Flaschen. Durch das Fenster die dunkle Weite des Meeres.

An der Decke hängt eine runde Industrielampe, die sehr gelb leuchtet.

In Bezug auf die Kostüme : Die fast klischeehaften Standards der Matrosenuniformen, Der Matrose rasiert, aber mit Ohrringen und Koteletten, gestreifter Strickjacke und roter Kalottenmütze auf dem Kopf. Der Kapitän ist älter, hat einen Vollbart, trägt einen marineblauen Wollmantel, eine Matrosenmütze, eine gelbe, wasserdichte Matrosenlatzhose und ebenfalls gelbe Gummistiefel. Die Farbe Gelb sollte den Blick durch den Farbkontrast fokussieren (komplementär zum Blau der Umgebung und des Hintergrunds).

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